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Baustelle: Schwarze Worte des Lebens

Leben geht irgendwie nicht. Tatsache, welche wir im Jugendalter gebündelt sehen, um wie aus der Ferne darüber zu reden. Italiener schwenken da gern den Ausdruck disagio giovanile, wörtlich sowas wie jugendliches Unwohlsein, bei uns weniger melodisch im Umlauf als Jugendprobleme. Die jungen Leute, sagen wir dann, wüssten nicht so richtig, wohin und wo lang. Wir Großen oder Greisen hingegen fahren auf fester Spur, wie? Gleich. Im Lied der Baustelle geht es tatsächlich um den Krieg, der das Leben sein kann, inmitten von Kriegen, in einem Land, das die Knarren und die Minen dafür produziert, und eine sechzehnjährige,welche ausfällt.

"Vivere non è possibile"

„Leben ist nicht möglich”

Ließ einen nutzlosen Zettel da

Bevor sie das Gas einatmete

Bevor sie sich dem Chaos überließ


Era mia amica, era una stronza


War meine Freundin, ein Arschloch

War grad sechzehn

Irgendwie psychedelisch

Ihr T-Shirt damals

Bevor sie sich im Punk verlor

Bevor sie sich im Crack verlor

Hatte sie einen Nazi als Freund

Bei einer Schlägerei kennen gelernt

Und trotz der nahen Bomben und des Hungers

Trotz der Minen


"La guerra è finita

Per sempre è finita

Almeno per me"


Hinterließ sie auf dem Zettel

Schwarze Worte des Lebens

„Der Krieg ist vorbei

Für immer vorbei

Wenigstens für mich“

Emotionell instabil

Verwöhnt und unsensibel

Der Lehrer hatte sie auf dem Kieker

Und ein Bulle kriegte sie

Beim Klauen im Edeka

Sie weinte. Das gefiel ihr gar nicht

Und trotz der Bomben im Fernsehn

Trotz der Minen

Spuckte der Kuli

Schwarze Worte des Lebens

„Der Krieg ist vorbei

Für immer vorbei

Wenigstens für mich“


Trotz ihrer verrückt gewordenen Mutter und ihres Vaters

Trotz Belgrad, Amerika und Bush

Mit einem parfümierten Bic

Wie eine Schauspielerin am Ende

„Der Krieg ist vorbei“

So schrieb sie


Da attrice bruciata

"La guerra è finita"

Scrisse così


Hier in einer neueren Aufnahme aus einem Fernsehstudio. Das

Journalistinnengerede danach bitte überspringen! Kühe haben sieben

Mägen, Journalistinnen aber, ja die. Ab Minute 7:32 Baustellenfassung von Battiatos „Newski-Prospekt“.

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