"Vivere non è possibile"
Leben geht irgendwie nicht. Das ist eine Tatsache, die wir als Jugendliche noch klar sehen, was uns für ein paar Jahre, so von 13 bis 17 oder bis 28 zu Recht durcheinander bringt. Italiener schwenken da gern den Ausdruck disagio giovanile, wörtlich sowas wie jugendliches Unwohlsein, bei uns weniger melodisch im Umlauf als Jugendprobleme, obwohl es natürlich eigentlich unsere sind, nämlich die von uns Alten. Die jungen Leute, sagen wir dann, wüssten nicht so richtig, wohin und wo lang. Als Große oder Greise hingegen werden sie, wie wir, gradaus rattern auf fester Spur.
In diesem etwas älteren Lied der Baustelle geht es ums Leben und um den Tod: geht es um den Krieg, der das Leben sein kann, inmitten von Kriegen, in einem Land, das übrigens die Knarren und die Minen dafür produziert, Italienische Spezialitäten! und eine sechzehnjährige, welche ausfällt, sich rauswirft.
Ließ einen nutzlosen Zettel da
Bevor sie das Gas einatmete
Bevor sie sich dem Chaos überließ
Era mia amica, era una stronza
War meine Freundin, ein Arschloch
War grad sechzehn
Irgendwie psychedelisch
Ihr T-Shirt damals
Bevor sie sich im Punk verlor
Bevor sie sich im Crack verlor
Hatte sie einen Nazi als Freund
Bei einer Schlägerei kennengelernt
Und trotz der nahen Bomben und des Hungers
Trotz der Minen
La guerra è finita
Per sempre è finita
Almeno per me
Hinterließ sie auf dem Zettel
Schwarze Worte des Lebens
„Der Krieg ist vorbei
Für immer vorbei
Wenigstens für mich“
Emotional instabil
Verwöhnt und unsensibel
Der Lehrer hatte sie auf dem Kieker
Und ein Bulle kriegte sie
Beim Klauen im Edeka
Sie weinte. Das gefiel ihr gar nicht
Und trotz der Bomben im Fernsehn
Trotz der Minen
Spuckte der Kuli
Schwarze Worte des Lebens
„Der Krieg ist vorbei
Für immer vorbei
Wenigstens für mich“
Trotz ihrer verrückt gewordenen Mutter und ihres Vaters
Trotz Belgrad, Amerika und Bush
Mit einem parfümierten Bic
Wie eine Schauspielerin am Ende
„Der Krieg ist vorbei“
So schrieb sie
Da attrice bruciata
"La guerra è finita"
Scrisse così
Das Video ist eine neue Aufnahme aus einem Fernsehstudio. Das Journalistinnengerede danach bitte überspringen! Kühe haben sieben Mägen, Journalistinnen aber, ja die. Ab Minute 7:32 Baustellenfassung von Battiatos „Newski-Prospekt“.
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