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Rück-Sicht bis Nebukadnezar. Bianconi und die Hunde

Der gute alte Nebukadnezar heißt auf Italienisch Nabucodonosor, voller dunkler starker Vokale, was nicht nur bei Beschwörungen hilfreich ist, sondern einfach auch dann, wenn wir etwas wie Rücksicht einläuten, Verbindungen sehen oder fühlen wollen, weit zurück, vielleicht nur zum Spaß.
„Zerzaust deine Haare der Wind
Nicht ein wenig wie derselbe Wind, der in Babylon wehte?

Der auf andre Leben blies und schon weitergezogene Karawanen

Auf dem Weg vor uns

Ist da nicht in deiner Stimme

Das Echo einer grauenvollen Liebe? Der Schatten einer Verbindung

Zwischen den tödlichen Sängern deiner Generation und Nebukadnezar?“


Francesco Bianconi singt hier mit Lato B, einer Band, die normalerweise Lucio Battisti covert, und der Gruppe I cani (Die Hunde) eines Herrn Contessa, nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Punkgruppe der frühen Achtziger.


„Wie geht’s? Alles zu einfach

Ich schlage die Hände im Takt, Zeit

Verlier ich noch und noch

Du weißt, ich war unerträglich

Und spielte mit deiner Angst, zog dich runter

Zerzaust deine Haare der Wind …“.


Bis hier singt Bianconi, nun Herr Contessa, und hier wird die Rücksicht doch ein wenig biblisch, also jedenfalls kommt da die Schlange:


„Aber was hat man vom Leben

Ohne sich je wehzutun?

Ohne sich je wehzutun?

Ohne jeden Tag und jede Nacht

Die eigene banale Hölle wieder zu durchleben?

Aber was hat man vom Leben

Ohne sich je wehzutun?

Ohne sich je wehzutun?

Der Preis fürs Leben

Ist, dass eine Schlange gibt

In meinem Garten

In meinem Garten (auf meinem Kissen)

Das Blöde am Leben (der Haken beim Leben)

Ist, dass eine Schlange gibt

Auf meinem Kissen (auf deinem Kissen)

Auf meinem Kissen (auf deinem Kissen)

Das Schöne am Leben (der Preis für Leben)

Ist, dass es eine Schlange gibt

In meinem Garten

In meinem Garten.“

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