Passa ai contenuti principali

Frauengesänge (2). Lumpenpuppen: "Du bist nicht allein"

Hier geht es um Gewalt gegen Frauen, heißes Thema überall, überhitztes Thema in Italien, aber eben da, nämlich wo? Eher nicht auf der Straße. Zu Hause vielleicht oder es ist der Freund, der Geliebte.

Das Lied der Gruppe Bambole di pezza, Lumpenpuppen, einer älteren, mehrmals erneuerten Band, gesungen mit Jo Squillo, die hier nah zu viel doofem Fernsehen zu sich zurückzufinden scheint. Klebebänder im Video vielleicht etwas pathetisch, aber wenn sich wer befreien muss… ist das schon recht so.


Ich war mal Laura, hab studiert

Das Leben schien mir schneeweiß

Ich vertraute allen

Denen, die mir auf den Bänken zulächelten

Volles Vertrauen, wenn einer sagte: ich liebe dich

Auch wenn er was andres zeigte

Und ich fühlte mich allein, wenn ich unter Leuten ging

Ich erinnere mich an gar nichts mehr

Nur an die Schmerzen an meinen Beinen

Alles durcheinander und weit entfernt

Und mein Vater fragte:

“Was gehst du abends raus, wo es doch so gefährlich ist?“

Und ich bin allein, wenn ich mir eine Entschuldigung ausdenke

Als ob alles klar gewesen wäre


Vor wem hätte ich denn Angst haben sollen?

Vor dem, der mich tröstet, nachdem er mir den Hals zugedrückt hat

Der Abdruck deiner Hände in meinem Gesicht

Wie die Mona Lisa mein leichtes Lächeln

Jetzt bin ich müde, gehe nach Hause, schlafen

Gib mir den Schal, man darf mich nicht sehen

Ich weiß auch nicht, ob die Leut sowieso weggucken


Und ich fühlte mich allein, wenn ich unter Leuten ging

Ich erinnere mich an gar nichts mehr

Nur an die Schmerzen an meinen Beinen

Alles durcheinander und weit entfernt

Und mein Vater fragte:

“Was gehst du abends auf die Straße, wo es doch so gefährlich ist?“

Und ich bin allein, wenn ich mir eine Entschuldigung ausdenke

Als ob alles klar gewesen wäre


Ausgerissne Seiten

Auf denen ich dir schrieb ich bin zart

Ich habe sie dir nie gezeigt

Denn jetzt

Bin ich nicht mehr allein, wenn

Wenn ich mich als starke Frau fühle

Ich will nur wieder die Kraft in meinen Beinen

Wege selber laufen


Und Papa, du hast gefragt:

“Was gehst du abends auf die Straße, wo es doch so gefährlich ist?“

Doch ich gehe wieder meinen Weg

Ich bin immer noch Laura

Ich bin immer noch Laura

(Ooh-ooh, ooh-oh, ooh-oh)

Ich bin immer noch Laura

(Ooh-ooh, ooh-oh, ooh-oh)

Commenti

Post popolari in questo blog

Nicht nachdenken. Lass es. Baustelle: Cimitero Monumentale

Baustelle singen über einen Friedhof. Es ist der Cimitero Monumentale in Milano, Italy. Dementsprechend nicht das Schlichteste aller Lieder, und doch singen sie einfach über dich oder mich. Lebende, Lebender (noch) auf dem Friedhof.  Der Herr Canetti meinte ja, wir gingen gern auf den Friedhof, weil wir die Tatsache genießen, die andern alle überlebt zu haben: "Ich stehe. Die andern liegen." Genieß ich nicht. Also was? Ich gehe ja, wie so viele, auf Friedhöfen zu Gräbern wie dem von Herrn Friedhof himself, also Kierkegaard, wo sich Grüppchen bilden und diskutieren, oder zu dem von Hölderlin, allein im Regen, und naturgemäß zu Hegel in Berlin. Wolf Biermann hat das Anziehungsvermögen dieser Gräber mit berühmten Toten ja besungen.  "Wie nah sind uns manche Tote / doch wie tot sind uns manche, die leben", als Schüler habe ich das immer gern mitgesungen, später immer mal wieder, doch die lebenden Toten sollten uns, denke ich heute, eher egal sein. Die gefühlte Nähe zu d...

Außer Puste. Andrea Poggio mit Francesco Bianconi

A mezz’aria , da hängt einer vielleicht mitten in der Luft oder ragt hinein oder fliegt auf halber  Höhe. Parole , Wörter,  a mezz’aria  gesagt, sind aber auch mit halber Luft, also zögerlich oder  unentschieden.gesprochene. Was da aber so außer, ohne Puste gesprochen werde? Worum  es gehe? Szenen der italienischen Großstadt: Kein Parkplatz! Panik. Krach im Hintergrund. Szenen aus Norditalien, vom Lande her? Die Luft ist feucht, dann regnet es kräftig, Nebelbänke.  Aber halt, das sind schon die der Erinnerung, einer Erinnerung außer Atem. An was? 24. Mai. Er kommt zu spät zum Date. Dann „zwischen uns ein kurzer Moment“, Zwischen oder  zwischen? Nähe oder Abstand? „Eine Handbreit“, fast wäre was gewesen, quasi ist was gewesen, eher ja?  Fast da und vielleicht und hinge nach, wie kleine Wolken es tun, käme auch wieder, immer mal.  „Alles flieht nach vorn und verschwindet wie der Blitz Zerschellt im Nichts und wird zerstreut vom Wind Kommt zurüc...

Bianconi: Kalypso, Odysseus, das Meer

Von Gustav Schwab oder von Homer wissen wir von den Abenteuern des Odysseus und  haben uns doch gewundert, oder? Der gewiefte Abenteurer hätte am Ende nichts weiter  gewollt, als auf seiner verschnarchten Insel die treue Hausfrau und den lieben Sohn wieder  in die Arme zu schließen? Das wäre ja, als träumte Lucky Luke nur von Jacuzzi und Netflix. Tatsächlich gibt es auch eine Version, bei welcher der Held sich nicht zur Ruhe setzt, und die  stammt von Dante Alighieri. Der stellt ihn in eine Flamme im Inferno, da, wo sich die  Betrüger und falschen Ratgeber finden, und lässt ihn seine Version erzählen. Er habe, berichtet Odysseus knisternd aus der Flamme raus, nicht Kurs auf Ithaka  genommen, sondern sei, getrieben von etwas, was auf Deutsch Sehnsucht hieße und auf  Italienisch nicht existiert, es wäre denn als asthmatisches Anelare , Richtung Gibraltar  gefahren, zu den Säulen des Herkules, dann raus aus dem Mittelmeer! Wo er und die Seinen,...