So ein klassisches Duett, das gut aus den Siebzigern stammen könnte, wenn der Text nicht doch ein paar kleinere Überraschungen bereit hielte. Die liegen für einen deutschen Kopf vielleicht auch in den abstrakten Begriffen, die hier auftauchen. In der italienischen Tradition von Leopardi bis d’Annunzio, mindestens, sind Begriffe wie „Unendlichkeit“ oder´„l’immenso“ (das Grenzenlose, die unendliche Weite) allerdings wohl häufiger anzutreffen als in der deutschen, wo die Arbeitsteilung fortgeschrittener sein und der Begriff Unendlichkeit etwas für Philosophen und Mathematiker sein könnte. Sicher ist es auch für Italiener auffällig, wenn in einem Lied das Wort Entropiezuwachs, oh Unvermeidlichkeit! vorkommt. Als welcher aber, von außen betrachtet, das zu beschreiben ist, worum es geht. Wir verlieren uns. Wir beide, wir beide zusammen vielleicht. Über unsere kleinen Alltagsgrausamkeiten gehen wir dahin, fort, so wie alles. "Auf einer Parkbank, auf der Straße, in die Weite".
Ich such das Licht einer Kneipe
Ein Schaufenster, ein Flugzeug, das am Himmel zeichnet
Doch alles ist anders, wie bekannt
Die Sterblichkeitsraten, der Vogelflug
Der Glaube ist schon länger weg
Die Restaurants öffnen nur noch zu Weihnachten
Und alle Tage regnets Melancholie
und so gern würde ich dich, bevor die Sonne weggeht
ans Meer fahren
Refrain:
Verlorn zusammen mit dir
So ein Typ wie ich
Noch am Leben, wenn die Welt endet und
Du bleibst, wie du bist
Und während du fortgehst
In diesen irren Alleen der Stadt
Unsere kleinen, privaten Grausamkeiten
Du verlierst sie zusammen mit mir
Erzengel Michael bringt uns weg
Den Supermarkt, die Treffen im Club, die Diskotheken
Die Fluchten aus der Wirklichkeit
Nach Überdosis an Alltag und Beruhigungsmitteln
Es gibt auch keine Konzerte mehr
Wenn du in die Kirche läufst, ist nicht einmal Jesus da, alles
verschwindet
Und in der Zwischenzeit werde ich älter, wie du weißt
Und ich wollte so gern, bevor der Zirkus wegfährt, mich gehen
lassen
Verlorn zusammen mit dir
Verliebt, wenn die Wet endet und
Wir eins bleiben und niemals fallen
In diesen verlassenen Alleen der Stadt
Über die kleinen, privaten Grausamkeiten
Verlorn zusammen mit dir,
der deine Augen sieht
und untergeht in einem Zuwachs der Entropie
auf einer Bank, auf der Straße, in die Weite
Verloren du und ich
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