Es sei Nacht. Loch im Hals. Ciao. Hallo.
„Hallo, hallo
Ein Loch, das sich nachts in deiner Kehle auftut
Hallo, hallo
Stern, der allein zieht
Du spuckst auf den Boden
Hallo, hallo
Tier der Zukunft
Musik, die schon vor der Pest von Milano da war“
Vor 1629, vor Renzo und Lucia, vor der Zeit … Hier setzt Pianobegleitung ein …
„Hallo, hallo
Lass dich nicht gehen
Licht ohne Ende
Hallo, hallo
Rose der Felsen
Christus auf den Dornen
Hallo, hallo
Lebendig begrabener Hund auf der Prenestina“
Dreifach. Licht aus Laurins Rosengarten? Christus trägt die Dornen wo? Sitzt auf Dornen, voll Unruhe. Und der Hund? Pasolini hatte ihn schon gekannt, diesen Köter an der römischen Ausfallstraße. „Er hat keine Würde zu verteidigen, seiner Gutmütigkeit/ Freundlichkeit wegen“. Weil er gut ist. Säße er noch da und wartete, lebendig begraben? Unruhe und kleine Hoffnung.
Nun: „Leben oder sterben miteinander
Gut miteinander Liebe machen
Ohne die alten Ketten
Sich nicht die Pulsadern aufschneiden
Während alles stirbt
Während alles versinkt
An etwas glauben,
Obwohl klar ist,
Dass nichts dran wahr ist
Und nichts Bedeutung hat
Weil der Zigeunerjunge
Im stinkenden Neunziger
Lacht und sagt:
Hallo, hallo, hallo“
Im 90er Oberleitungsbus, der auf dem Mailänder äußeren Stadtring um die ganze Stadt rechts herumfährt, während der 91er links, Tag und Nacht, in bester Gesellschaft, es stinkt indeed:, aber: „hallo“.
„Du kommst nach Haus zurück und hast keine Lust zum Reden
Ciao, ciao
Du siehst dich von außen und siehst, dass es wehtut
Ciao, ciao
Winken die letzten Touristen
Auf ihrem Ausflug zum Bahnhof Gare du Nord“
Der wär ja in Paris? Während an der Mailänder Stazione Nord auf Piazza Cadorna nur Pendler ihre Vorortbahnen besteigen. Erhabenes Ziel für die letzten Touristen.
Nun wieder: „Leben oder sterben miteinander (…)
An etwas glauben
obwohl klar ist,
Dass nichts dran wahr ist
Und nichts Bedeutung hat
und dein verzweifeltes Lächeln
über das Kleid für morgen
in Stücke fällt“.
Ja, was? Ein letztes Mal: „Vivere e morire insieme“ …
An etwas glauben,
„Auch wenn es klar ist
Dass das nichts nützt
Dein Lächeln rettet die Welt
Und der Würgeengel zieht weiter und sagt
Ciao, ciao, ciao“.
Hallo und tschüs, tschüs.
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