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In die Hose. Ghali aus Baggio


Erinnerungsfetzen nur, spanische Melodie, scheint es. Aber wenn wir dann im Supermarkt oder in der Umkleide laut den Refrain hören, weil das Lied nun doch ein Hit ist, plötzlich und unerwartet, nicht Amore, nicht Dolore, sondern: „Ich mach mir in die Hose!“ Summa eines jungen Lebens im Rap-Dreieck: Schule, Drogen, Prostitution? Existentielles für alle? Ghali, der liebe Junge aus dem wilden Westen Mailands.

Von Baggio, dem Armeleuteviertel (Pitbulls, Mofas, Tasche weg), nach San Siro, wo die guten Bürger wohnen (Akitas, Bäume, gefegter Bürgersteig), ist es nicht weit, Via Novara die Grenzlinie. Er fährt da mit dem Auto hin und her. Er erinnert sich. Kuss, Schläge, Treppe runter, nicht gepetzt, nie. Aber jetzt hat er etwas gegessen. Turbococco, oh oh. Kokosnusseis? Mit Turbo, oh.

Mein erster Kuss im Jahre 2006
ich habe ihr gesagt „Ich liebe dich“. Sie hat geantwortet „OK“ (hey)
Auf meinen Rucksack hat jemand „Ghali gay“ geschrieben
Du hast immer den dicken Macker gespielt und wo bist du jetzt?
Sag mir, wo du bist, desaparecido?
Wenn es Noce wird, fahr ich mit meinem Coche zwischen Baggio und San Siro
Niemals gepetzt, von der Treppe gefallen
Was schiebst du, wenn da „ziehen“ steht?
Ich mach mir in die Hose, das ist dieser Turbo oh oh
Der den Teufel in die Knie zwingt, ich hab ne Freundin, die ist ein Toro loco
Und draußen schüttet es aus Eimern, du brauchst nen Teletransporter, ahi ahi ahi
Ich schnalle es nicht,. Das muss dieser Turbo sein, oh oh oh

Aber wo ist das Problem? Ich hab ne Freundin die eins hat
Eine gute Nummer kostet dasselbe wie im letzten Sommer
Pass auf, wenn der Staat dich fragt: „Wie geht‘s?“
Dann sag ihm du bist hier nur zu Besuch
Mama sagt, das geht nicht, meine Wohnung ist kein Hotel
Ich hab ihr gesagt „Na gut, dann sag mir, wo die Spa ist!“
Ich flitz wie Bunnz Bugs in einen Starbucks rein
ich tanz wie Michael Jackson, bitte nur per Fax.

Ich mach mir in die Hose.

Turbococco? Oder der ganze Rest.

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