Toto Cutugno, der Sänger von anregenden Liedern wie "Gloria", ist ja über uns angesiedelt, irgendwo zwischen Halbgott und wer weiß. Seit ewig erscheint jeden Tag dasselbe jugendliche Foto des Maestro auf Facebook, von Fans kommentiert: "Sie sehen heute großartig aus, Maestro!" oder "Die Jacke scheint mir etwas vergilbt in der letzten Zeit, Maestro!" Das aus Dankbarkeit, nehme ich an, für das italienischste, träumen wir, aller Lieder: "Lasst mich singen / die Gitarre in der Hand / lasst mich singen / ich bin Italiener". Weil, so wir, sie ja sonst nichts haben, oder? "Guten Tag, Italien/ Spaghetti al dente / einen Partisanen als Präsident": Pertini, lang ists her. Und "immer mit dem Autoradio/ in der rechten Hand", auch vorbei. "Einem Kanarienvogel überm Fenster", heute eher Alarmanlage.
"Guten Tag Italien/ mit deinen Künstlern" oha, Talent Shows, "mit zu viel Amerika auf den Plakaten / mit den Liedern von der Liebe / und vom Herz / mit mehr Frauen, immer weniger Nonnen/ Guten Tag Italien/ Guten Tag Maria/ mit den Augen voller Melancholie", welche hörbar, "guten Tag, Gott / du weißt, ich bin auch da", wenn er es auch nicht zeigt, und deshalb wohl: "Lasst mich singen / mit der Gitarre in der Hand / lasst mich singen / ein leises, leises Lied". Denn, so das leise, leise Lied, "ich bin stolz darauf/ ich bin Italiener/ ein echter Italiener". Sonst Italienisches: "Rasiercreme/ Pfefferminzgeruch/ Sonntagsanzug dunkelblau/ Zeitlupe sonntags im Fernsehen", "mit sehr starkem Kaffee/ den neuen Socken in der obersten Schublade/ der Fahne in der Reinigung/ und der Fiat 600 brauchte ne Überholung /Guten Tag Italien, guten Tag Maria". War einmal arm, ein wenig melancholisch und sang, Italien, träumen wir, und das heutige? Lasst mich singen.
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