Passa ai contenuti principali

Andrea de Laszlo Simone: Vertikale Welt: es geht runter!

Ich lebe

Aber ich habe keine Wahl und keinen Grund

Kommen ins Trudeln? Was singt der da? Fröstelt’s? Friert’s dich, Marie? „Das Leben ist kurz und eng ist es auch“? Das sind so Popsongs, wie das wortreichere “Kunst des Gehenlassens” von Baustelle: gehen aufs Letzte, wie es einmal die Philosophie tat. Wie das Lied von Baustelle lehrt dieses: Frag nicht, geh! Dazu: Sag es, sprich es aus! Lehrt auch nicht wirklich, wie der Wüstenprediger, tut eher das, was Philosophen tun: Es drückt aus, was wir alle wissen, weil es gut ist, das klar auszusprechen, trifft, in den sehr einfachen Worten Andrea de Laszlo Simones.


Vivo

Ma non ho scelta né un motivo


Ich lebe

Aber ich habe keine Wahl und keinen Grund


Il mondo è un tipo irrazionale


Die Welt ist ein irrationaler Typ

Macht, was er will

Gibt keine Erklärung

Du solltest

Die Zeit nutzen, die bleibt

Bevor auch das kleinste Ideal.

in deinem Herzen

aufhört zu brennen.

Es zittert schon vor Angst

Das weiß ich gut.

La vita è breve e pure stretta

Das Leben ist kurz und eng ist es auch

Aber dein Geist ist ein großartiger Schneider

Der schnell näht

Eine Zigarettenlänge genügt

Gut für einen

Der mit dem falschen Fuß aufgestanden ist*

Und der vom Leben nicht erwartet

Dass es perfekt sei

Der genießt, was ihm zukommt

Weil wir zu schnell sterben


Perché si muore troppo in fretta


Du weißt, du solltest

So tun, als ob du nicht wüsstest

Dass die Welt vertikal ist und du runterrutschst

Zusammen mit deiner moralischen Härte

Die Angst vor dem Altern hat

Und zu vergessen

Wie schnell du dich änderst.


Commenti

Post popolari in questo blog

Un magna, magna, besungen von Myss Keta

  Myss Keta, Meisterin der anmutigen Vulgarität, besingts Scheinehirtentum kunstvollst, das Römische,  mit “Cafonal”. Dass da in Italien Faschisten an der Regierung sind, könnte ja beunruhigen. Beißen  aber gar nicht, vorerst. Die sind radikal vor allem darin, die Rechten auf alle wichtigen  und unwichtigen Direktorenposten zu setzen oder sitzen zu lassen, wo alle andern  fliegen*. Seit dem ersten Tag der Regierung ist im ganzen Lande ein Gemauschel** im Gange, das im Mutterland des Klüngels seinesgleichen suchte. Überall Faschisten  am Ruder also? Eher ein Haufen von Leuten ohne jede Qualifikation außer  der, verwandt zu sein oder befreundet. Meistens sone, denen man keine fünf Euro  leihen würde. Aber das sind moralische Kategorien. Führen ja zu nichts: Moral teilt: der eine entrüstet sich, der andre gähnt. Myss Keta hingegen zieht aufs Feld der  Ästhetik, ins Gelände, wo eine/r so oder anders geht und redet und isst. Die Frage:  ...

Gehen lassen, Seele verschwenden: Baustelle 2025

Denn was soll das? Bohrst dich fest. Harrst, haderst, fragst. Deins? Willst  dich bewahren? Zappelst immer so. Willst raus. Keine Luft! Weg! Und  wieder?  Willst, ja was? Weißt du's? Vergiss es. Ergib dich. Lass laufen,  lass gehen, lass fahren! Lass los. Eine Kunst. Die Kunst, loszulassen ist besser als vögeln L'arte di lasciar andare è meglio di scopare Lass los und geh unter. Vielleicht ist die wahre Liebe dieser gewollte Schiffbruch im Leben Forse il vero amore è questo volontario naufragare nella realtà Senza più cercare di voler capire Ohne weiter verstehen zu wollen Wir sind Gott, der die Welt niedermetzelt Die Bande, die grausam den Westen peinigt Wilde Rassepferde außer Kontrolle Geliebte(r). wenn du’s weißt, sag mir was Ist heut Nacht unser Lied Was entzündet unsre Adern und erstickt uns Anstatt uns ins Bett gehen zu lassen? Was nimmt unsern Atem als Geisel? Es ist nicht das Adrenalin, nein Es ist ein Dämon, der zu nichts taugt Die Kunst, loszulassen ist b...

Dante in Bonola. Krieg und Ekel. Baustelle: "Giulia, come stai?"

Wo die U-Bahnhöfe von Mailands Linie 1 plötzlich Traumnamen haben wie  QT8 und Uruguay, da geht es nach Bonola, einem von 1960 bis 1980  entstandenen Viertel von Plattenbauten und so jett, die zur Zeit langsam  auseinanderfallen, wenn keiner aufpasst. Da, noch vor dem ältesten  Mailänder Einkaufszentrum, wo mal der Papst Johannes Paul zu Besuch  war, genau da, haben wir leicht mal eine Gottesvision, wie Herr Dante sie  beschreibt: So viel Licht, mir fehlen die Worte (Par. XXXIII, v.139). Baustelle entsprechend: „Ich mischte Dante und Coca Cola/ In einem Zimmer in Bonola“, Nach Myss Ketas „Sushi und Sashimi/ Parco Forlanini“,  fühlen wir, fehlte das. Und das Licht? Beim Weltuntergang platzten mir die Schläfen Schließlich war Weihnachten, immer dasselbe Zum Glück war das Licht bloß Die Illusion von Gottes identität Ich mischte Dante und Coca Cola In einem Zimmer in Bonola Der totale Ego-Trip Fühlte mich außerordentlich, wie im Delirium, bahnbrechend W...