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Visualizzazione dei post da aprile, 2024

Sushi & Sashimi. Myss Keta fremdelt auf Milano

Vor zwei, drei Jahren soll sich Massimo D'Alema, Jahrgang 1949, Ex-Generalsekretär der nicht mehr rein stalinistischen  Ex PC, dann PDS, jetzt PD, ehemaliger Ministerpräsident und Außenminister, als Myss Keta-Fan bekannt haben. Es bewegt sich doch, schiens: Yidalì , Land der zerbröckelnden Kunstwerke und der ganz alten Männer. Es fremdelte freudig, ein wenig. Jetzt wieder weniger.  Es begann mit der Sprache.  Seit dem Vordringen der Japaner in Italien, eine seltene Ausnahme im Lande, das sonst von ausländischem Essen und fremden Wörtern nix wissen will, hat sich eine Reihe neuer Reimmöglichkeiten ergeben. Myss Keta japanisiert in diesem Lied von 2017 frisch in Milano herum. So etwas wie  Mi faccio un tempura / che notte da paura  (etwa: "Ich mach mir ne Tempura, was ne Nacht voll Angst") war bislang unerhört. Myss Keta, eine in allen Videos unkenntlich verhängte, maskierte Sängerin, hat ihn gefunden.  Geradezu umwerfend nun allerdings  Cirashi, Sashimi...

Baustelle: Heißer Sommer

Mit den ausländischen Namen haben sie es nicht so in Italien. Die werden oder wurden  jedenfalls lange eingewurstet wie das Mountainbike, welches ein Ortsgeist zum Montabaita   (Steig auf Hütte) hat werden lassen oder, noch älter, wie der Parlafüss (Krausreder) aus dem  ehrenwerten Ordensnamen der über Land predigenden Barfüßer und Santa Maria Hoè aus  derselben in der Höhe. Rock und Beat, böse Konsonanten am Ende! waren daher zunächst einmal einfach lo ye-ye ,  welches in italienischen Songs der Genres gesungen wurde wie hier in „Du und ich“ (typisch!  andersrum: io e te ). Nun wird das wilde Tanzen, die Leichtigkeit oder was man mit Disko verbinden möchte, im  Lied der Baustelle den Mädchen aus dem Norden angehängt, welche im Sommer nach Italien  strömen, um naja. Die Frauen aus dem Norden seien leicht zu haben, sono facili , heißt es im Lande Yidalì, während  der große Blonde aus dem Norden vermutlich dergleichen auch von den Italien...

Gymnasiastenliebe. Gesungen von Baustelle.

Es ist heiß im Sommer. Bis September sind sie frei. Dann müssen sie wieder in die Schule. Kälte  draußen. Drinnen? Es ist ja alles sehr katholisch da. Als ich Ende der achtziger Jahre nach Mailand kam, durfte ich erst nach einer Weile feststellen,  dass die meisten jungen Männer und Frauen schon etwas Deutsch sprachen. Was sie da  vorbrachten, war allerdings nur begrenzt zertifikatsgeeignet, weder A2 noch C1. Nachts, sah ich  dann auch, zeigten private Fernsehsender als Reklame kurze Ausschnitte aus Pornofilmen, in  der Regel von Beate Uhse, und da war die Synchronisierung als nicht nötig befunden worden,  weil jedes Wort die Tat aufs Trefflichste begleitete. Jede/r konnte daher auf Deutsch Dinge sagen  wie „Besorg‘s mir“, was der Europäerinnenverständigung sicher zuträglich war. Wurden dann  verboten, die nächtlichen Clips im Fernsehen. An jedem Kiosk gab jedoch  weiterhin so Hefte, für die man sich in Deutschland bei einbrechender Dunkelh...

Frauenlob (Baustelle)

Als ich Andrea noch nicht gut kannte, fragte ich ihn einmal, was er gerade lese. Er schaute mich  an, als wäre ich ein eben vom Mond geplumpster Esel und antwortete: „Immer dasselbe“.  Ariosto und Dante. Baustelle lesen etwas mehr. Aber die Spur ist gelegt. Für Elisa, hören wir Bianconi singen, schon mal gehört? Per adorare te : „Um dich zu  bewundern, zu verehren“, geht ein Vers. Wie? Nicht ums Küssen, nicht ums Lieben, ums  Verehren dreht es sich hier. Unsereiner würde vielleicht bei den Füßen anfangen oder den Öhrchen oder. Bianconi  vergleicht sie, Elisa, mit Brigitte Bardot, mit Marilyn, mit Jackie Kennedy, mit der Venus von  Milo. Er singt da weniger von einer bestimmten Schönheit. Er singt die Idee. „Hätte ich die klassische Schönheit/ die in dir lebt“. Im Konjunktiv. So unkörperlich, für Elisa. Das  Dekolleté! Die Hüften! Gemischtes hier, denn es baut auf Reinem auf.  "Wenn ich du wäre", singt Bianconi, wäre ich magnifico , herrlich, g...