Italienisch ist zauberhaft und das weibliche primäre Geschlechtsorgan steht verschiedentlich auch sprachlich, umgangssprachlich im Mittelpunkt. „La figa“ ist nicht nur dieses, sondern zugleich auch die Benennung für eine attraktive Frau. Pars pro toto. „Bella figa“ kommt also vielleicht nicht besonders charmant rüber, wird aber jedenfalls als Kompliment verstanden, das wir als „schöne Möse“ übersetzen könnten, was ja gut klänge, wenn wir da nicht so unsere deutschen Hemmungen hätten. Wenn die Dame also, was vorkommt, von sich selbst erklärte: „Sono figa!“, übertrügen wir das als „ich bin cool!“ oder allenfalls „geil“, welches aber doch missverständlich. Das gibt’s, in einer kuriosen Verdrehung, auch für Männer, nämlich das „figo“ sein, wovon ein andermal. Leicht vorstellbar, welchen Erfolg meine einmal zum Zwecke der Erklärung vorgetragene Übersetzung von „Ohrfeige“ als „fico d’orecchio“ hatte.
Hier bei Bianconi kommt allerdings der ursprüngliche Sinn des Wortes „fica“ zurück. Ganz und gar ursprünglich im Sinne von Anfang und Ende wird es am Ende des Lieds, übrigens nach einem Ausflug Ebers große Ganze, . Er nimmt also auf, was, manchmal so, italienische Männer, hier oder da, eben sagen. „Ich komme aus der Möse und dahin will ich zurück.“ Haha. Nicht die feinste Erklärung, die einer sonntags überm Kuchen abgeben könnte.Bianconis Variante ist leicht angehoben mit einem „io so“, also nicht um laut zielgerichtete Gefühle oder Instinkte handelt es sich. „ich weiß“: “Io so che son venuto dalla fica e so che lì voglio tornare“, er wisse, dass er daher komme und dahin zurück wolle. Während alle andern ganz was andres suchen im Leben, wie die Anfangsverse erklären.
„Uomo“ ist der Mann oder der Mensch, eben so. „Certi uomini“, der Titel, wäre auf Deutsch also „bestimmte Männer“, also sagen wir „manche“, aber eben auch „Menschen“.
„Manche Menschen leben fürs Geld
Manche Bastarde leben für die Macht
Die Jungs leben, um zu leben
Die heiligen Seelen für ihre Wanderung
Die Idealisten für eine Vorstellung
Junkies für die Droge
Manche Menschen leben für den Glauben
Die Seefahrenden leben fürs Meer
Jeanne d’Arc lebte nur, um zu verbrennen
Einige meiner Freunde wissen nicht wohin
Die Sänger würden töten, um aufzutreten
In einem Fernsehprogramm
Wo die toten Produzenten von Warner, von Universal oder Sony
Ihnen dann de Lieder veröffentlichen”,
Mit diesen Versen hat Herr Bianconi tatsächlich einige verärgert.Warner twitterte, tweetete unverzüglich, das sei ein Siebziger-Jahre-Vorwurf und man merke, dass der Autor auch nicht
mehr der Jüngste sei. Wenn er aber recht hat!
Nun zur Sache:
„Ich weiß, dass ich aus der Möse komme und weiß, dass ich dahin zurück will
Um die Illusion und den Eindruck zu haben, zu erfinden
Eine gute Zeit, eine rote Blume, ein Gebet gegen das Böse
Um jeden meiner Tage zu vergessen und jede Nacht der Geschichte
Und den Schmerz, an deine Möse zu kommen
Um deine Problem zu vergessen, deine Klamotten
Deine Taschen und mein Zittern
Um alles zu vergessen, was um deine Möse herum ist
Deine Stiefel, dein Freund, dein Mascara, deine Worte
Denn ich lebe, als wäre ich ein Tier
Denn ich lebe, weil ich ein Tier bin
Es ist vorgekommen, dass ich wütende Briefe geschrieben habe
Dass ich mich in einem Traum oder im Wahn wohlgefühlt habe
Und mit Gianluca lache ich immer und wir verlieben uns
Bevor wir uns am Bahnhof aus den Augen verlieren
Es gibt da einen Trieb, ein undurchsichtiges Atom, das den Kosmos bewegt
Und es ist nicht gesagt, dass es moralisch ist
Löscht das Blut und jede Unterscheidung
Zwischen Vermehrung und Weltkrieg
Ich weiß, dass ich aus der Möse komme und weiß, dass ich dahin zurück will
Um die Illusion und den Eindruck zu haben, zu erfinden
Eine gute Zeit, noch einen Sohn, ein Gebet gegen das Böse
Um jede Niederlage und jeden Sieg zu vergessen
Die lange Reise und den Schmerz, an deine Möse zu kommen
Um sdeine Ängste zu vergessen, deine Klamotten
Deine Taschen, dein Zittern
Um alles zu vergessen, was sich um deine Möse herum dreht
Deine Stiefel, deine Freunde, dein Mascara, die Ängste
Denn ich lebe, weil ich Lust habe zu sterben
Denn ich lebe, weil ich Lust habe zu sterben“.
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