Passa ai contenuti principali

Das mit der Seele ... nach Zen Circus


"Laura schaut aufs Meer". Das Meer bleibt, ist immer da. Die Zeit hingegen: jaja, geht fort, ist schon weg.  Dann wär da noch die Seele, oder nicht. Ist doch egal. was solls? Was bleibt, ist Italien,  "dieses Land", Drecksland. Da auch der Nordosten: Venetien und Friaul, wos nur Meer gibt, Wind, Berge und Arbeit, immer Arbeit und n Schnaps hinterher, noch Grappa oder schon Slivoviz, für manche auch richtige Drogen, immer die Ärmel aufgekrempelt. Also ab ins Meer? die Klippe runter, senkrecht rein, frei und glücklich"? Nur "keinen Mucks", "die Seele zählt nicht".


Laura schaut aufs Meer, wie das nur 
die Kinder des Nordostens können.
Doch Venedig ist nicht das Meer, ist nur ein Ideal
an das du nie glauben wirst
nie und nimmer

Sie wirft die Haare über die rechte Schulter,
zeigt die Zeichnung, die ihr Vater nicht sehn darf.
Aber jetzt hat auch der Pfarrer eine
Tätowierung mit dem Text: "Meine Seele gehört Gott".

Die Zeit bleibt nicht stehn,
ist nie stehen geblieben und was vorbei ist, wer weiß wo es hin ist,
vielleicht in die Schublade, wo ich die Alufolie versteckt hatte oder bei
Mauro in der Bar.

Verflucht der Tag,  
an dem ich diesem dreckigen Land vertraut habe, 
verloren, verschämt, kalt, grau, einsam, verwüstet,
wo ich geglaubt hab, in deiner Nähe zu sein, aber in der Nähe gabs nur Ärger
und deine Eltern.

Der Krankenwagen brüllt
und bringt meinen Vater weg, das Blut ist schon trocken,
wenigstens hast du ihn noch kennen gelernt, dann bin ich weggelaufen
Florenz, Rimini, Ferrara,
die Tiefebene und die Autobahn.

Doch immer wieder geht die Sonne auf
und jeden Tag fixen die Kids im Park. 
Runter von der Klippe, senkrecht rein ins ;Meer und dann schwimmen,
es geht nicht anders, ohne zu fluchen, still und keinen Mucks denn 
die Seele zählt nicht
nur los, frei und glücklich, du weißt, wo du mich findest.

Jetzt werde ich suchen:
einen Freund,
eine Arbeit.
Dann mal sehen

Eine Wohnung
Immer sauber bleiben
Und dann hab ich immer nur Meer Meer Meer gesehen
Viel Meer, nur Wasser, viel,
in den Lungen tuts weh und du kannst nicht atmen
dass du dich fragst, wie die Fische das machen, aber die sagen dirs nicht.

Du weißt
Freunde ohne Ende
zum Verrücktwerden
sagen dir "Bravo bravo du bist was Besonderes
Wie toll du bist der Wahnsinn! genial".
Aber solange nicht er es dir sagt oder sie 
zählt das nicht

Gehen wir in die Stadt
Gehen wir in die Stadt, wir wollen die Kinderwagen rollen sehen
Leute kaufen, was sie nicht haben können.
Oder bleiben wir doch einfach hier. 

Doch immer wieder ...



Laura guarda il mare come lo sanno guardare solo certi figli
Del nord est
Ma Venezia non è mare, è solo un ideale che non puoi abbracciare mai
E poi mai
Sposta i capelli sulla spalla destra
Scopre quel disegno fatto di nascosto a suo padre
Ma adesso anche il parroco ha un
Tatuaggio con su scritto: "L'anima mia è di Dio"
Il tempo non si ferma
Non si è mai fermato e quello che è passato chissà dove è andato
Forse in quel cassetto dove nascondevo la carta stagnola o nel bar
Da Mauro
Maledetto il giorno
In cui mi son fidato di questo paese lurido
Sperduto, imbarazzato, freddo, grigio, solitario, disastrato
Dove ho creduto di esserti vicino, ma vicini eran solo i guai
Ed i tuoi
L'ambulanza grida
E porta via mio padre, il sangue ormai è seccato
Almeno te l'ho presentato, poi sono scappato
Firenze, Rimini, Ferrara
La piana e l'autostrada
Ma il sole risorge ogni giorno
E ogni giorno i ragazzi al parco si fanno
Giù da questo scoglio, giù nel mare in verticale giù e poi nuotare
Non c'è altro da fare, senza bestemmiare, zitto e non fiatare, tanto
L'anima non conta
Tu libera e felice vai, mi ritrovi dove sai

Ora cercherò
Un amico
Un lavoro
Poi non lo so

Una casa
Il decoro
E poi ho visto solo mare, mare, mare
Tanto mare, solo acqua, tanta
Nei polmoni che fa male e non riesci a respirare
Che ti chiedi i pesci come fanno, ma non lo diranno mai

Lo sai
Amici a non finire
Sembra di impazzire
Ti dicono: "Bravo, bravo, sei speciale
Ma quanto sei bravo, sei un portento, sei geniale"
Ma finché non te lo dice lui, o non te lo dice lei
Non conta

Andiamo in centro
Andiamo in centro, andiamo a vedere i passeggini rotolare
Gente comperare quello che non può avere
Oppure più semplicemente resteremo qua

Commenti

Post popolari in questo blog

Nicht nachdenken. Lass es. Baustelle: Cimitero Monumentale

Baustelle singen über einen Friedhof. Es ist der Cimitero Monumentale in Milano, Italy. Dementsprechend nicht das Schlichteste aller Lieder, und doch singen sie einfach über dich oder mich. Lebende, Lebender (noch) auf dem Friedhof.  Der Herr Canetti meinte ja, wir gingen gern auf den Friedhof, weil wir die Tatsache genießen, die andern alle überlebt zu haben: "Ich stehe. Die andern liegen." Genieß ich nicht. Also was? Ich gehe ja, wie so viele, auf Friedhöfen zu Gräbern wie dem von Herrn Friedhof himself, also Kierkegaard, wo sich Grüppchen bilden und diskutieren, oder zu dem von Hölderlin, allein im Regen, und naturgemäß zu Hegel in Berlin. Wolf Biermann hat das Anziehungsvermögen dieser Gräber mit berühmten Toten ja besungen.  "Wie nah sind uns manche Tote / doch wie tot sind uns manche, die leben", als Schüler habe ich das immer gern mitgesungen, später immer mal wieder, doch die lebenden Toten sollten uns, denke ich heute, eher egal sein. Die gefühlte Nähe zu d...

Außer Puste. Andrea Poggio mit Francesco Bianconi

A mezz’aria , da hängt einer vielleicht mitten in der Luft oder ragt hinein oder fliegt auf halber  Höhe. Parole , Wörter,  a mezz’aria  gesagt, sind aber auch mit halber Luft, also zögerlich oder  unentschieden.gesprochene. Was da aber so außer, ohne Puste gesprochen werde? Worum  es gehe? Szenen der italienischen Großstadt: Kein Parkplatz! Panik. Krach im Hintergrund. Szenen aus Norditalien, vom Lande her? Die Luft ist feucht, dann regnet es kräftig, Nebelbänke.  Aber halt, das sind schon die der Erinnerung, einer Erinnerung außer Atem. An was? 24. Mai. Er kommt zu spät zum Date. Dann „zwischen uns ein kurzer Moment“, Zwischen oder  zwischen? Nähe oder Abstand? „Eine Handbreit“, fast wäre was gewesen, quasi ist was gewesen, eher ja?  Fast da und vielleicht und hinge nach, wie kleine Wolken es tun, käme auch wieder, immer mal.  „Alles flieht nach vorn und verschwindet wie der Blitz Zerschellt im Nichts und wird zerstreut vom Wind Kommt zurüc...

Bianconi: Kalypso, Odysseus, das Meer

Von Gustav Schwab oder von Homer wissen wir von den Abenteuern des Odysseus und  haben uns doch gewundert, oder? Der gewiefte Abenteurer hätte am Ende nichts weiter  gewollt, als auf seiner verschnarchten Insel die treue Hausfrau und den lieben Sohn wieder  in die Arme zu schließen? Das wäre ja, als träumte Lucky Luke nur von Jacuzzi und Netflix. Tatsächlich gibt es auch eine Version, bei welcher der Held sich nicht zur Ruhe setzt, und die  stammt von Dante Alighieri. Der stellt ihn in eine Flamme im Inferno, da, wo sich die  Betrüger und falschen Ratgeber finden, und lässt ihn seine Version erzählen. Er habe, berichtet Odysseus knisternd aus der Flamme raus, nicht Kurs auf Ithaka  genommen, sondern sei, getrieben von etwas, was auf Deutsch Sehnsucht hieße und auf  Italienisch nicht existiert, es wäre denn als asthmatisches Anelare , Richtung Gibraltar  gefahren, zu den Säulen des Herkules, dann raus aus dem Mittelmeer! Wo er und die Seinen,...