Wir wollen ein Lied schreiben. Nicht für ältere Leute: die hängen an ihren Pelùs oder Poohs und kaufen keine Musik mehr. Nicht für Jungs, da brauchts eine laute teure Rockband. Wir singen für Mädchen. So zwischen 11 und 15 haben die so ihre Schwierigkeiten: auf einmal wächst wo was, die Männer gucken immer so, wohin soll das gehen? Fühlen sie was? Was? Sie träumen wohl, aber so schief fühlt sich alles an, so zerbrechlich sie selbst.
"Eine zerbrechliche Person", von so einer soll unser Lied handeln, s passt schon. Sie fühlt sich anders, die andern "laufen im Hof herum", sie nicht. Das Lied könnte so beginnen: "Lieben ist ne leichte Sache, glaub ich", aber: "einen zerbrechlichen Menschen lieben ist es weniger", hm, niemand mag sie? Wen? "Linda"! Linda e pulita. Was n Name: Rein, Sauber oder Proper! Also Linda fühlt sich anders, klar.
Warum das? Erklären wir: "Aufgewachsen mit einem Herzen, das nicht den Takt hält" und "als sie klein war, träumte sie davon sich von innen zu reparieren", was zwar irgendwie doof klingt, aber ja sein könnte, oder? Sie sagte, sie sei anders. Gut. Was ja, wie gesagt, vorkommt, einfach so, aber in Italien ist es so was mit den Frauen.
Seit Jahren reden alle hier über Feminicidio: Frauenmorde, einfacher Mord reicht nicht mehr, um ins Fernsehen zu kommen, und das Publikum erregt sich lange und ausführlich über Gewalt an Frauen. Solch ein durchschwappendes Thema könnten wir doch...? Ja, da schauen wir ins Handbuch der Traumaforschung und dichten noch was hinzu. Erst ein Stück Poesie, kommt gut: "Sie suchte die Schmetterlinge, da ans Fenster gelehnt", ja und zwar: "sie sah ihre Freundinnen, die im Hof liefen/ und sie konnte nicht und saß da und dachte, was sie sagen solle" und jetzt tritt das Ich auf, gut? "Und wenn ich sie manchmal fragte, warum sie nicht spiele/ sagte sie: setz dich zu mir, und zeigte nach oben/ nur in dieser Wolke da sehe ich ein echtes Herz/ weil meins sich manchmal vergisst und nicht mehr schlägt". Er "versucht sie zu retten". Was gibts denn?
"Mit sechzehn schenkte ihr Vater ihr ein Herz aus Blech /raubte aber eiskalt ihr wahres Herz/ im Tausch fürs Leben". Unser junger Helfer nun, das singe aber tunlichst ein Bubigesicht mit Löckchen! was sagt er? "Fühlst du es nicht, dass/ dieses Herz schon für beide schlägt/ dass der Schmerz, den du trägst, nicht mehr vergeht/ aber du bist nicht mehr allein, jetzt sind wir zu zweit / ich werde da sein, egal, wie es geht". Refrain, zurück zu Linda. Die sei "so schnell groß geworden", ja, wie schnell? ehm: "dass sie sich früh geschminkt hat", aha, oder "so schnell, dass ihr Vater nicht mehr derselbe war".
Warum das? Erklären wir: "Aufgewachsen mit einem Herzen, das nicht den Takt hält" und "als sie klein war, träumte sie davon sich von innen zu reparieren", was zwar irgendwie doof klingt, aber ja sein könnte, oder? Sie sagte, sie sei anders. Gut. Was ja, wie gesagt, vorkommt, einfach so, aber in Italien ist es so was mit den Frauen.
Seit Jahren reden alle hier über Feminicidio: Frauenmorde, einfacher Mord reicht nicht mehr, um ins Fernsehen zu kommen, und das Publikum erregt sich lange und ausführlich über Gewalt an Frauen. Solch ein durchschwappendes Thema könnten wir doch...? Ja, da schauen wir ins Handbuch der Traumaforschung und dichten noch was hinzu. Erst ein Stück Poesie, kommt gut: "Sie suchte die Schmetterlinge, da ans Fenster gelehnt", ja und zwar: "sie sah ihre Freundinnen, die im Hof liefen/ und sie konnte nicht und saß da und dachte, was sie sagen solle" und jetzt tritt das Ich auf, gut? "Und wenn ich sie manchmal fragte, warum sie nicht spiele/ sagte sie: setz dich zu mir, und zeigte nach oben/ nur in dieser Wolke da sehe ich ein echtes Herz/ weil meins sich manchmal vergisst und nicht mehr schlägt". Er "versucht sie zu retten". Was gibts denn?
"Mit sechzehn schenkte ihr Vater ihr ein Herz aus Blech /raubte aber eiskalt ihr wahres Herz/ im Tausch fürs Leben". Unser junger Helfer nun, das singe aber tunlichst ein Bubigesicht mit Löckchen! was sagt er? "Fühlst du es nicht, dass/ dieses Herz schon für beide schlägt/ dass der Schmerz, den du trägst, nicht mehr vergeht/ aber du bist nicht mehr allein, jetzt sind wir zu zweit / ich werde da sein, egal, wie es geht". Refrain, zurück zu Linda. Die sei "so schnell groß geworden", ja, wie schnell? ehm: "dass sie sich früh geschminkt hat", aha, oder "so schnell, dass ihr Vater nicht mehr derselbe war".
Also kurz: mit sechzehn hat ihr Vater Linda missbraucht. Seitdem spielt sie nicht mehr mit den andern siebzehnjährigen, welche da im Hof umherhupfen, hat aber angefangen sich zu schminken. Nicht so toll, so als Story? Naja, aber die Linda hat jetzt einen, der für sie da sein werde, singts, der sie verstehe. Da schmelzen Herz und Hirn.
Dieser Irama, der da ein Lied von F. M. Fanti, G. Colonnelli, F. M. Fanti, G. Nenna und A. Debernardi vortragen will, hat nach ersten Erfolgen bei Amici mitgemacht, einem Talentlagershow, geleitet von einer richtig verheirateten Dame. Darum singt er jetzt das da. Der Kuss der Spinnenfrau.
Dieser Irama, der da ein Lied von F. M. Fanti, G. Colonnelli, F. M. Fanti, G. Nenna und A. Debernardi vortragen will, hat nach ersten Erfolgen bei Amici mitgemacht, einem Talentlagershow, geleitet von einer richtig verheirateten Dame. Darum singt er jetzt das da. Der Kuss der Spinnenfrau.
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