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Sanremo 2019: Loredana Berté rockt



Die jungen Männer flennen: die Frauen denken nur ans Geld oder werden missbraucht, einer jungen Dame geht es gut, wenn sie fernsieht, oder doch nicht, sie singt davon, dann kommt Loredana Berté, nicht mehr sehr jung, und räumt auf. Rock ist alt, Rock ist Wut und trägt heute recycelte Klamotten. Elementare Worte, rau herausgesungen:

Es stimmt doch was nicht
Wir sitzen hier
und könnten wenigstens
und könnten uns wenigstens Dummheiten sagen.
Scheints dir nur wahr, wenn
es wirklich so ausgehn musste.
Du willst alles geben,
willst alles geben und bleibst da
und ich habs geglaubt
hab wirklich dran geglaubt
wenigstens für einen Moment.
Denn du hast dran geglaubt,
wirklich dran geglaubt,
du erwartest ein ganzes Leben,
ein Moment ists“.
Ziemlich klar, worum es geht, oder?
Nun zur Frage: „Was willst du von mir / was willst du von mir / was erwartest du, tief in dir / du weißt es ja gar nicht / du willst es gar nicht/ das, was du in mir suchst“.

Etwas stimmt nicht/ und dann ist alles aus/ du kommst ohne aus/ wenns denn wahr ist, ists umso wahrer/ wenns so geht, gehts so/ zerbrechlich, zerbrechlich, bleib da“. Nein. Ende.

Sie ist fast siebzig, sichtlich mitgenommen, und schreits heraus, die kleine Schwester der Mia Martini. 

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