Passa ai contenuti principali

bisken Pathos tut gut... J-Ax singt aus dem Leben, mit Frau Atzei

Seine Mitsängerin hat genau die richtige Stimme für so was. Sonst singt Frau Atzei eher schreckliche Dinge: sie ist im Fernsehen aufgewachsen, da kann man nix machen. Der  gute alte J-Ax tut ihr hörbar gut. Um dessen Leben ginge es denn auch: 

"Vor ein paar Jahren sind meine Haare grau geworden", pelo: Körperhaar, wie bei nem Tier. "Zum ersten Mal habe ich die Bremse gezogen / Unsicher, ob ich der einzige Blödmann wär / oder der letzte, der wirklich dran glaubt". An die Musik. 

Zweifel habe er auch an seiner Crew (reimt sich mit più), für die das vielleicht nur ein Job sei. 
"In den Jahren haben die Kinder gemacht und ich bloß Platten und Tourneen
nie groß geworden, so wie Peter Pan
Innenohrentzündung, allein, eingesperrt im Studio
Han Solo, mit Bleistift
hier reingekommen als Milchgesicht
hab jeden Vertrag unterschrieben, hab vertraut
wie einem Vater, wollt nur auf der Bühne stehn". 
Nu, das Musikerleben, heute. 

"Dann waren immer alle in Urlaub
ich allein da und reiß mir den Arsch auf
Vielleicht hab ich ihn wie nen Vater behandelt
er mich aber wie ein Lude (?)". 

Einflüsterungen: "Warum was Neues machen, wenn die Leute dich schon verehren? /  am Ende lieben sie nur die Neuheit/ Als wollten sie sagen: du bist alt, aus der Mode / in deinem Alter kannst du so was nicht machen". Was tut da der Künstler, welcher ewig strebt? 

"Ich hab bezahlt, bin rausgegangen wie aus ner Kneipe / die Strafe: die Ersparnissen eines Lebens/ der Preis für die Freiheit". Fragen folgen: "Ich war bei Null rausgekommen und fragte nach dem Sinn/ also warum bist du nicht jung gestorben, vor zwanzig Jahren?"

Der Refrain löst das Gewölk auf: 
"Bei unter null wieder anfangen 
und endlich den Schleier heben 
mich wirklich erzählen
nicht das Bild der Sieger, das alle verkaufen wollen 
von sich selbst". 

Ricominciare da meno di zero
E finalmente sollevare il velo 

Und nu? Nicht wie Figo-Fedez, dem Ex-Mann von Fake-Ferragni, der jetzt in teuren Lofts über der Stadt wohnt: 
"Ich will nicht auf einem Hochhaus leben
nur ein bisschen Gift zurückspucken
und mich wirklich erzählen, die Show geht weiter 
ein Willkommen an alle wie mich". 

Und noch einmal: "bei unter Null wieder anfangen", immer wieder. 


Commenti

Post popolari in questo blog

Nicht nachdenken. Lass es. Baustelle: Cimitero Monumentale

Baustelle singen über einen Friedhof. Es ist der Cimitero Monumentale in Milano, Italy. Dementsprechend nicht das Schlichteste aller Lieder, und doch singen sie einfach über dich oder mich. Lebende, Lebender (noch) auf dem Friedhof.  Der Herr Canetti meinte ja, wir gingen gern auf den Friedhof, weil wir die Tatsache genießen, die andern alle überlebt zu haben: "Ich stehe. Die andern liegen." Genieß ich nicht. Also was? Ich gehe ja, wie so viele, auf Friedhöfen zu Gräbern wie dem von Herrn Friedhof himself, also Kierkegaard, wo sich Grüppchen bilden und diskutieren, oder zu dem von Hölderlin, allein im Regen, und naturgemäß zu Hegel in Berlin. Wolf Biermann hat das Anziehungsvermögen dieser Gräber mit berühmten Toten ja besungen.  "Wie nah sind uns manche Tote / doch wie tot sind uns manche, die leben", als Schüler habe ich das immer gern mitgesungen, später immer mal wieder, doch die lebenden Toten sollten uns, denke ich heute, eher egal sein. Die gefühlte Nähe zu d...

Außer Puste. Andrea Poggio mit Francesco Bianconi

A mezz’aria , da hängt einer vielleicht mitten in der Luft oder ragt hinein oder fliegt auf halber  Höhe. Parole , Wörter,  a mezz’aria  gesagt, sind aber auch mit halber Luft, also zögerlich oder  unentschieden.gesprochene. Was da aber so außer, ohne Puste gesprochen werde? Worum  es gehe? Szenen der italienischen Großstadt: Kein Parkplatz! Panik. Krach im Hintergrund. Szenen aus Norditalien, vom Lande her? Die Luft ist feucht, dann regnet es kräftig, Nebelbänke.  Aber halt, das sind schon die der Erinnerung, einer Erinnerung außer Atem. An was? 24. Mai. Er kommt zu spät zum Date. Dann „zwischen uns ein kurzer Moment“, Zwischen oder  zwischen? Nähe oder Abstand? „Eine Handbreit“, fast wäre was gewesen, quasi ist was gewesen, eher ja?  Fast da und vielleicht und hinge nach, wie kleine Wolken es tun, käme auch wieder, immer mal.  „Alles flieht nach vorn und verschwindet wie der Blitz Zerschellt im Nichts und wird zerstreut vom Wind Kommt zurüc...

Bianconi: Kalypso, Odysseus, das Meer

Von Gustav Schwab oder von Homer wissen wir von den Abenteuern des Odysseus und  haben uns doch gewundert, oder? Der gewiefte Abenteurer hätte am Ende nichts weiter  gewollt, als auf seiner verschnarchten Insel die treue Hausfrau und den lieben Sohn wieder  in die Arme zu schließen? Das wäre ja, als träumte Lucky Luke nur von Jacuzzi und Netflix. Tatsächlich gibt es auch eine Version, bei welcher der Held sich nicht zur Ruhe setzt, und die  stammt von Dante Alighieri. Der stellt ihn in eine Flamme im Inferno, da, wo sich die  Betrüger und falschen Ratgeber finden, und lässt ihn seine Version erzählen. Er habe, berichtet Odysseus knisternd aus der Flamme raus, nicht Kurs auf Ithaka  genommen, sondern sei, getrieben von etwas, was auf Deutsch Sehnsucht hieße und auf  Italienisch nicht existiert, es wäre denn als asthmatisches Anelare , Richtung Gibraltar  gefahren, zu den Säulen des Herkules, dann raus aus dem Mittelmeer! Wo er und die Seinen,...