Passa ai contenuti principali

Ein Hemd tragen: Eugenio in Via di Gioia


Wär ich verrückt, würde ich alles wegschmeißen", also wirklich alles: "auch mein Smartphone / ich wär nicht mehr auffindbar, unerreichbar / nicht hier nicht da nicht nie nicht später unvorhersehbar / nackt mitten auf dem Platz ohne jede Hemmung", oh oh. "Ich wär frei von Schamgefühl während ich schrei: Ich hab meine Tage!" Aber? Aber nein. "Gott sei Dank nein!"

Wär ich verrückt, jetzt die Männerversion? "Welchen Sinn hätt es, sich zu waschen und zu den Feiertagen aufzuputzen / eine Wohnung habe ich nicht, das Handy hab ich weggeworfen / da stehe ich, allein mit meinem Kopf, der ist leer/ ohne Verpflichtungen/ ohne Liebe / ohne Hab und Gut / ohne alles / aber Gott sei Dank nein". Denn ...

"Wenn ich verrückt wäre / wäre ich einer dieser Verrückten, die man festbinden muss/ die man einsperren muss / in ein dunkles Zimmer einschließen, damit er nicht wegläuft / Wenn ich verrückt wäre, wär ich aber nicht blöd / ich würde ales tun, um nicht gefangen zu werden /ja, denn die Freiheit, / die ist wesentlich" und deshalb "ja, ih würde mich hinter einer Brille mit dunklen Gläsern verbergen /denn man selbst zu sein ist wichtig/ verrückt zu sein macht ein bisschen Angst".

"Also ja / wahrscheinlich würd ich auch ins Zentrum gehn und ein Hemd kaufen / denn man selbst zu sein ist schön / aber gesund zu sein ist anstrengend". Und "also ja / wahrscheinlich würde ich auch eine Familie gründen und nur an sie denken/ denn man selbst zu sein ist ehrlich / aber gesund zu sein ist eine Arbeit/ und bei der Arbeit ziehst du ja nicht das gelbe T-Shirt an, auch wenn du es liebst /da zieht man immer ein Hemd an /  jeden Tag ein Hemd ... Und ich bin nicht verrückt / und ich will nicht für verrückt gehalten werden / ich werd schwitzen in meinem Hemd / auch wenn ich ans Meer fahre". "Immer im Hemd /  jeden Tag ein Hemd".

"Toll so ein Hemd": aber che forza la camicia klingt auch nach camicia di forza: Zwangsjacke. 


Sempre la camicia
Che forza la camicia
Che forza la camicia
Che forza la camicia!


Commenti

Post popolari in questo blog

Un magna, magna, besungen von Myss Keta

  Myss Keta, Meisterin der anmutigen Vulgarität, besingts Scheinehirtentum kunstvollst, das Römische,  mit “Cafonal”. Dass da in Italien Faschisten an der Regierung sind, könnte ja beunruhigen. Beißen  aber gar nicht, vorerst. Die sind radikal vor allem darin, die Rechten auf alle wichtigen  und unwichtigen Direktorenposten zu setzen oder sitzen zu lassen, wo alle andern  fliegen*. Seit dem ersten Tag der Regierung ist im ganzen Lande ein Gemauschel** im Gange, das im Mutterland des Klüngels seinesgleichen suchte. Überall Faschisten  am Ruder also? Eher ein Haufen von Leuten ohne jede Qualifikation außer  der, verwandt zu sein oder befreundet. Meistens sone, denen man keine fünf Euro  leihen würde. Aber das sind moralische Kategorien. Führen ja zu nichts: Moral teilt: der eine entrüstet sich, der andre gähnt. Myss Keta hingegen zieht aufs Feld der  Ästhetik, ins Gelände, wo eine/r so oder anders geht und redet und isst. Die Frage:  ...

Gehen lassen, Seele verschwenden: Baustelle 2025

Denn was soll das? Bohrst dich fest. Harrst, haderst, fragst. Deins? Willst  dich bewahren? Zappelst immer so. Willst raus. Keine Luft! Weg! Und  wieder?  Willst, ja was? Weißt du's? Vergiss es. Ergib dich. Lass laufen,  lass gehen, lass fahren! Lass los. Eine Kunst. Die Kunst, loszulassen ist besser als vögeln L'arte di lasciar andare è meglio di scopare Lass los und geh unter. Vielleicht ist die wahre Liebe dieser gewollte Schiffbruch im Leben Forse il vero amore è questo volontario naufragare nella realtà Senza più cercare di voler capire Ohne weiter verstehen zu wollen Wir sind Gott, der die Welt niedermetzelt Die Bande, die grausam den Westen peinigt Wilde Rassepferde außer Kontrolle Geliebte(r). wenn du’s weißt, sag mir was Ist heut Nacht unser Lied Was entzündet unsre Adern und erstickt uns Anstatt uns ins Bett gehen zu lassen? Was nimmt unsern Atem als Geisel? Es ist nicht das Adrenalin, nein Es ist ein Dämon, der zu nichts taugt Die Kunst, loszulassen ist b...

Dante in Bonola. Krieg und Ekel. Baustelle: "Giulia, come stai?"

Wo die U-Bahnhöfe von Mailands Linie 1 plötzlich Traumnamen haben wie  QT8 und Uruguay, da geht es nach Bonola, einem von 1960 bis 1980  entstandenen Viertel von Plattenbauten und so jett, die zur Zeit langsam  auseinanderfallen, wenn keiner aufpasst. Da, noch vor dem ältesten  Mailänder Einkaufszentrum, wo mal der Papst Johannes Paul zu Besuch  war, genau da, haben wir leicht mal eine Gottesvision, wie Herr Dante sie  beschreibt: So viel Licht, mir fehlen die Worte (Par. XXXIII, v.139). Baustelle entsprechend: „Ich mischte Dante und Coca Cola/ In einem Zimmer in Bonola“, Nach Myss Ketas „Sushi und Sashimi/ Parco Forlanini“,  fühlen wir, fehlte das. Und das Licht? Beim Weltuntergang platzten mir die Schläfen Schließlich war Weihnachten, immer dasselbe Zum Glück war das Licht bloß Die Illusion von Gottes identität Ich mischte Dante und Coca Cola In einem Zimmer in Bonola Der totale Ego-Trip Fühlte mich außerordentlich, wie im Delirium, bahnbrechend W...