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Visualizzazione dei post da maggio, 2018

Rebellen Italiens, oder: Dada ist wieder da. Herr Signorino und Dolce Nera

Der Text ist schnell übersetzt. "Uh ha ha Alpha alpha alpha beto",  also bet(a), und dann: "Ich schwitz, ich trink, ich gebs auf und ins Bett / meine Mutter hält mich für verrückt", Hauptproblem dieser jungen italienischen Rebellen, "ich sing ich sing ich sing", naja, "ich zeig mit dem Finger", Rebelle ärgert Mama, "sie lacht und ich geb ihr Ohrfeigen", brutal ist er auch, und was er isst! "ich esse esse Karamellen", hu, "Afrika, guter Wein", na gut. "Die Alte gefällt mir nicht, ne ne nee, ich will die Alte von dem Alten da, ja, ich hab sie schon geschwängert", oh wow. "Sprich, sprich, sprich, ja ja ja, Signorino", der Name des jungen Menschen, auf Deutsch "das Herrchen, der kleine Herr". Ja, ja. Dann stöhnen. Das Ganze ist geschätzte hundert Jahre alt. Die es hören, sind im Literaturunterricht höchstens bis D'Annunzio gekommen  und können sich noch richtig freuen. "Hallo, ...

Liebe, Schmerzen begraben: Baustelle

"Die Schatten werden länger, seit sechs Stunden bin ich hier", klingt das nach Leonard Cohen? Hier singen zwei, Mann und Frau.  Eine Liebe ist vorbei, ist da, ist zu Ende, immer noch da? "Ich kann nicht mehr schlafen, der Herr sei gelobt / der mein Herz eingekleidet hat in eloxiertes Aluminium. / Es ist nicht dunkel, noch nicht nein nein nein / der  ganze Lärm wird für irgendwas gut sein / hinter jeder Blume versteckt sich eine Geschwulst". Wo? "In dem Brief, den du geschrieben hast, steckt dein ganzes Leben / das steht: 'Was ich jetzt bin, weiß ich nicht'." Schon mal gehört? "Liebste es ist spät", antwortet er, "Liebste das ist schon das Ende / du weinst doch nie / in diesen Tagen der Autobomben und des Brotes" oder "in diesem Land der Gewalt und der Nutten".  "Liebste, wie geht es dir jetzt?" fragt er, ist aber schon weiter. "Unsre Outlaw-Geschichte und der Schmerz", ja, "werden hi...

Aufguss

Meine Verbindung zur Welt ist, mangels Interesse, eher schwach. Menschen sehe ich tagsüber im Supermarkt und abends in den Thermen von Monticello. Diese zwei Quellen hat, was ich an neuer Musik kenne. Das ist daher in aller Regel ganz schrecklich. Gestern kam mir so gleich zweimal ein Lied eines Herrn Caccamo zu Ohren: "Nimm mich an der Hand/ wir laufen ganz weit weg / in eine Welt ohne Nebel, in eine Welt ohne Wut, in uns geschlossen (?), ich und du zusammen für immer". Zweimal an einem Tag, erst zwischen Kühlregalen, dann in der Sauna beim Aufguss, zweimal zu viel. Supermarktchefs, wie die meisten Italiener übrigens, hassen Musik, und Aufguss-Meister lieben Dinge wie Justin Bieber. Eine Ausnahme ist Adriano, der vorgestern bei steigender Hitze sehr laut erst Shade mit einer Tussi, dann Coez und schließlich Shade allein  abspielen ließ.  Die erste Hitzewelle kommt mit Shade feat. Federica Carta ... sehr melodisch, der Herr will eben auch sein Geld verdienen.  ...

Mensch sein im Leichenschauhaus: Zen Circus

Es beginnt etwas konsumkritisch oder wie man das nennen soll.  "Nen geilen Look für die Fashion Week es genügt ein Klick für manche Boutique Und wenn du groß bist, wirst du Zeichen setzen", träumst du, aber   "na klar: einen Streifen in der Unterhose". Aha. Was tun wir also? Feiern? Nicht hier und nicht jetzt. "Bitte keinen Aperitivo! Den Moscow Mule schütt ich ins Klo / auch den Prosecco / Gaviscon und Maalox / Netflix ist wie Valium / das ist das Ergebnis / der Magen ist das Herz all jener, deren Herz eingefroren ist". Gut gesagt, aber was ist mit der Party? Die kommt später: "uououo besuch uns im Leichenschauhaus!" denn da geht es ab. "Wir haben dir einen Tisch bestellt! Der DjMix hier ist sagenhaft / uououo komm tanzen im Leichenschauhaus / der exklusivste, der elitärste / lauf weg von dieser Beerdigung": unserm Leben nämlich, in einem Wort. Und wie ist das nun?  Wieder einmal geht der Liedtext zurück zu den...

Denk nur an die String Theory. Zen Circus erklären die Welt

Er wolle den Heilsplan deines Gottes ja nicht schlecht machen, singt einer, aber zu guter letzt könne auch er (das?) sein. Die wissenschaftliche Methode lüge nicht, und eine Theorie sei wahr, bis sie durch das entscheidende  Experiment widerlegt werde. "Denk nur an Higgs-Bosonen", das wohl naheliegendste der Welt, "oder an die String Theory, an die Antimaterie oder ans Geheimnis der Sphinx". Es geht um nichts weniger als unsere Stellung im Universum, gesungen intermezzato mit fröhlichstem Bierzeltgegröl: "Lalala lalalala". Welche Stellung auch kurz zusammengefasst wird: "Einfacher: denk an eine Tür und wie du da durchkommst, bevor du sie geöffnet hast". Das trifft unsere tiefste physikalische Tragik. Und wir? "Ich bin ein Tier und mir des Bösen bewusst Entwickelt genug, um es vermeiden.  Warum, warum, warum? Das gibts nicht keine Theorie, die mir helfen könnte, ohne dich auszukommen". Gut, aber was ist mit uns? "Wir lebe...