Weit weg, auf einer Insel namens Lampedusa. Sonne und Mittelmeer und Sommermusik.
Du tanzt wie eine Insel
Ausreden brauchst du nicht
du lässt dir keinen Drink spendieren
Hinter deinen Schritten liegt das Meer und los
Du brauchst nichts mehr zu bezahlen
keine Zeitung mehr zu lesen
Das ist der Tropensozialismus
Was hier wiederkehrt:
Und alle deine vergessenen Träume,
deine Revolutionen,
die Geschichten, die noch zu erzählen sind,
nur um mit der Phantasie zu reisen,
auf einer Insel, frei, eine Insel zu sein.
Runter von der Insel sind wir alle ein wenig daneben
Weg von der Insel sind wir alle weiter weg
Der Refrain ein Aufruf:
Tanz und steh ein für den, der du bist
Tanz und steh ein für den, der du sein wirst
Tanz und steh ein für das, was nicht da ist
Tanz bis ans Ende der Geschichte
verliebte Fische, aber ohne Erinnerung
Gifteis muss schmelzen
Raus aus der Insel in dir
Denk dir eine neue Welt aus
versuch hinzukommen
und nimm mich mit zum Tanz in der Zukunft
wo die Liebe keine Insel ist
und der Himmel nicht in einem Zimmer
Titel eines Lieds von Gino Paoli, in dem die traute Liebe im kleinen, entgrenzt gefühlten Zimmer besungen wird. Im Lied von Stato sociale geht es um eine neue Welt, nicht eine neue Liebe: wo zwischen den Menschen "das Meer nicht genügt, um Abstand zu schaffen". Das Meer wär nicht genug ... das ist grad die Erfahrung, welche unser sterbenskrankes miesepetriges knickriges Europa in Politik umgesetzt hat. Die einen bezahlen die Türkei dafür, Flüchtlinge in Arbeitslagern zwölf Stunden am Tag arbeiten zu lassen, die anderen Libyen, Menschen auf der Flucht abzufangen und einzusperren.
Lampedusa, die Ferieninsel im Mittelmeer, weit weg von allem? Wie viele Flüchtlinge sind hier gelandet, haben die Insel erdrückt? Wie viele kommen jetzt nicht mehr, von der libyschen Küstenwache gejagt und erlegt? Das Lied von Stato sociale spielt mit dem Bild der Insel, spielt alle Karten aus der Freiheit und dreht dann alles um: "was gehst du auf einer Grenze spazieren, die es nicht mehr gibt? Wir haben sie verschoben, übers Meer hinaus ...", spricht eine Stimme aus dem Off und schließt mit jenem "Hab Spaß! Hab Spaß! Hab Spaß!": Divertiti, divertiti! divertiti! mit dem joviale Arschlöcher überall alles Feste und alle Ferien begleiten. Ein eingeblendeter Kommentar eines UN-Kommissars zu den Flüchtlingen in Libyen steht am Ende des Videos.
Sie spielen mit Worten, mit Tönen und Bildern. Diesmal für etwas. Eine gute, verlorene Sache.
So viel man weiß, will Stato sociale in San Remo auftreten. Hätten sie beim gefühlvollen Blödeln bleiben sollen? "Lieb mich wie du dich lieben würdest, wenn du ich wärst und umgekehrt".
Tu balli come un'isola
Senza bisogno di scuse
Senza farti offrire qualcosa da bere
Dietro ai tuoi passi resta il mare e via
Senza più soldi da pagare
Senza mai leggere il giornale
In cerca d'amore occasionale
E socialismo tropicale
E tutti i sogni che non ricordi
Le tue rivoluzioni
Le storie ancora da raccontare solo per
Viaggiare con la fantasia
Su un'isola libera di essere un'isola
Che fuori dall'isola siamo tutti un po' più fuori
Lontano dall'isola siamo tutti più lontani
Inventati un mondo nuovo
Prova a raggiungerlo
E portami a ballare nel futuro
Dove l'amore non è un'isola
Il cielo non è in una stanza
Dove tra gli uomini non basta il mare
Per mettere distanza
Balla e difendi quello che sei
Balla e difendi quello che sarai
Balla e difendi quello che non c'è
Balla fino alla fine della storia
Pesci innamorati, ma senza memoria
Gelati al veleno da sciogliere
Fuori dall'isola dentro di te
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