Da wird Mailändisches zum Ferienort oder umgekehrt.
In der norditalienischen Stadt gibt es ja Stadtteile mit poetischen Namen wie Methanopolis, vom nationalen Energiekonzern erbaut, aber auch Ausgehviertel für die betuchteren Söhne und Töchter der Stadt wie Brera, dann nummerierte, praktisch nur, wenn überhaupt, im Auto zu erreichende Neben- oder Neugründungen wie Milano 2 und Milano 3, beide von Berlusconi gebaut, als der noch jung war. Diese Orte alle verwandeln sich im Nu zu mehr oder weniger scheußlichen Ferienorten und die Leut tanzen: metanopoli è saint tropez / brera come la costa smeralda / portofino a milano tre / gente che balla.
Das
geht so ein paar Verse lang, über Scala und Börse, durch
Gangsterstraße Via Padova und Studententrinkwege an den Kanälen, i
navigli, welche wie Sharm-el-sheik seien, naja. Zwischendurch ein
Liebesruf: "ich will sie, nur sie“, vielleicht aus dem Radio: alla
scala tutti in pedalò / in piazza affari prendi l'ombrellone /
sandali ray-ban e parei/ voglio lei, solo lei / siamo milanesi al
mare / tutti milanesi al mare che / come milanesi al mare che ora
basta lavorare / tutti sotto questo sole / il sole del lavoratore /
(…) i navigli come sharm-el-sheik /.
Die
Sonne ist da im Norden naturgemäß anders als sonstwo, nämlich die
des arbeitenden Menschen: il sole del lavoratore, der zu sich selbst
sagt: jetzt ist Schluss mit meckern, jetzt sind Ferien: ora basta criticare, und
mit der Maloche auch: ora basta lavorare. Das dritte ora
basta ist das des Sängers, der vom Liedchen genug hat und sagt,
er müsse gehen: ora basta devo andare. Recht so.
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