Wenn heute wer links, scusate, Mitte links, Musik hört, handelt es sich um melodiöse, weichgespülte Lieder für Freunde der Liebe und des Sonnenscheins, wie sie in Italien Jovanotti erzeugt. Etwas wie ... genau: Un raggio di sole.
Hübsch, nicht? Es geht um Hin und Hers der Liebe. Sie wirft Schuhe mit Absätzen nach ihm, sagt: hau ab! aber er kommt zurück: "du wusstest es schon / dass ich zu dir zurück komme, ohne was zu sagen zu haben, ohne viele Worte, aber: mit einem Sonnenstrahl für dich": Allora son tornato ma tanto già lo sapevi / Che tornavo da te senza niente da dire senza tante parole ma ... con un raggio di sole per te. Eija, lala ...
So viel liebe Kunst musste sich die neue Linke zunutze machen. Schon bei der Kampagne von 2008 hatte Spitzenkandidat der Linken, Veltroni, ein Lied von Jovanotti gewählt: Mi fido di te, "ich trau dir"/ "ich verlass mich auf dich". Bei den Wahlen gewann dann die Gegenseite, nämlich Berlusconi, mit 46%.
Trotzig wählte auch Matteo Renzi Lieder von Jovanotti, was von kleineren öffentlichen Streitigkeiten begleitet war. Der liebe Sänger aus der Toskana war nicht lange begeistert von Renzi.
Und doch sind gedankenbeladenere Lieder von Jovanotti immer noch dabei: La terra degli uomini: Die Erde der Menschen.
Es geht um oben und unten und unser Reich, das dazwischen. "Unter meinen Füßen eine Grube / über meinem Kopf der Himmel / und ich lebe genau in der Mitte / auf der Erde der Menschen / wo die Musik erklingt / und die Technik regiert / und ich Plastik mag / wo man die Übung probiert / und sich die Träne bildet": sotto ai miei piedi c'è un pozzo / sulla mia testa c'è il cielo / e io vivo proprio nel mezzo / nella terra degli uomini / dove suona la musica / e governa la tecnica / e mi piace la plastica / si sperimenta la pratica e / e si forma la lacrima. Und, hier kommts: il futuro si srotola: "Die Zukunft entrollt sich", wie ein Pergament, und wir lesen, es steht geschrieben... linker Prädestinationsglaube? New-Age-Kram? Wie auch immer: e l'amore si fa... e l'amore si fa: Gevögelt wird immer. Worauf eine Reihe von Beschreibungen des Zwischenreichs folgen. Da, so hören wir "lachen die Trauerweiden und die Komiker weinen", da "scheint dir, das Leben sei nicht nur Rhetorik / sondern reinste Substanz", was nun nach Drogen klingt, "welche deine Zellen nährt und dir Lebenslust bringt ... bis zum letzten Moment oh": e ti sembra che tutta la vita non è solamente retorica / ma sostanza purissima / che ti nutre le cellule / e ti fa venir voglia di vivere... fino all'ultimo attimo oh. Oh naja. Es gibt ja auch Leute, die Himbeern mit Vanillesoße essen.
Der neuste Matteo Renzi sucht nun bei härteren Worten Beistand. Er muss ja auch, dies sein klassisches Problem, die Altlinken überzeugen, unter denen sich hartgesottene Stalinisten der zweiten Stunde befinden, also Leute, die noch den Einmarsch des Warschauer Pakts in Prag begrüßt haben. Außer Giorgio Napolitano hat sich auch keiner dafür entschuldigt, so weit ich weiß.
Ein gewisser Negrito singt jetzt für den Parteitag: "Es ist ne Fahrkarte zu den Sternen / was du da vor dir hast / du wirst die Haut wechseln / aber bleib etwas Besonders / Wirf dich nicht weg! / In dieser Hölle / platter Schatten", gut beobachtet! "in dieser alten Kirmes / bleib Rebell, wirf dich nicht weg!" Voll links, so.
So viel liebe Kunst musste sich die neue Linke zunutze machen. Schon bei der Kampagne von 2008 hatte Spitzenkandidat der Linken, Veltroni, ein Lied von Jovanotti gewählt: Mi fido di te, "ich trau dir"/ "ich verlass mich auf dich". Bei den Wahlen gewann dann die Gegenseite, nämlich Berlusconi, mit 46%.
Trotzig wählte auch Matteo Renzi Lieder von Jovanotti, was von kleineren öffentlichen Streitigkeiten begleitet war. Der liebe Sänger aus der Toskana war nicht lange begeistert von Renzi.
Und doch sind gedankenbeladenere Lieder von Jovanotti immer noch dabei: La terra degli uomini: Die Erde der Menschen.
Der neuste Matteo Renzi sucht nun bei härteren Worten Beistand. Er muss ja auch, dies sein klassisches Problem, die Altlinken überzeugen, unter denen sich hartgesottene Stalinisten der zweiten Stunde befinden, also Leute, die noch den Einmarsch des Warschauer Pakts in Prag begrüßt haben. Außer Giorgio Napolitano hat sich auch keiner dafür entschuldigt, so weit ich weiß.
Ein gewisser Negrito singt jetzt für den Parteitag: "Es ist ne Fahrkarte zu den Sternen / was du da vor dir hast / du wirst die Haut wechseln / aber bleib etwas Besonders / Wirf dich nicht weg! / In dieser Hölle / platter Schatten", gut beobachtet! "in dieser alten Kirmes / bleib Rebell, wirf dich nicht weg!" Voll links, so.
Letzter Ratschlag: "Nimm ne Gitarre / und eine Prise Wahnsinn": Prendi una chitarra e qualche dose di follìa. Ach du Scheiße.
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