Was die SPD unter Martin Schulz so singt, mag ich mir nicht vorstellen. Nicht die Internationale, denn das ist was für Jusos, oder auch nicht mehr? sondern Brüder zur Sonne? Warum will er nicht lernen? Er schaue sich um.
In dem Land, wo die uralten Männer herrschen, da wackelt noch einer querfeldein und will, so hört man, noch einmal Häuptling werden. Das ist nun inzwischen eher peinlich. Einst aber, long ago, hatte Silvio Berlusconi ein Land ergriffen, dessen alte Führung wegen Korruption unter Generalverdacht stand und zum Teil im Gefängnis saß.
Singen konnte er auch, und zwar am liebsten Neapolitanisches, womöglich aus eigener Feder. Auch seine Parteihymnen, es gibt deren mehrere, und Kampagnensongs könnte er selbst geschrieben haben. Ob auch den folgenden, weiß ich nicht. "Was ein Glück, dass es Silvio gibt!" lautet der Refrain. Das Video ist fürs Mitsingen gemacht, also bitte.
"Ein großer Traum lebt in uns / wir sind die Leute der Freiheit": c'è un grande sogno che vice in noi / siamo la gente della libertà. Kurios, denn die Leute sind ja eigentlich eher immer die anderen, was man aus der Medienbeschreibung als Third person effect kennt. Hier werden diese Leute nun zum Subjekt, das Man, hätte einer aus dem Schwarzwald gesagt, nimmt die Sache selbst in die Hand. Da kann es an Begeisterung nicht mangeln.
"Präsident", also irgendwie Chef der Partei, "wir sind bei dir / was ein Glück, dass es Silvio gibt". Presidente siamo con te / Menomale che Silvio c'è. Nicht wahr?
"Wir sind die Leute, die lieben und die glauben", wer weiß die anderen, "und die die Wirklichkeit verändern wollen", irgendwie ein bisschen Rebellött, 68er Stuff. Und wieder: Presidente siamo con te / Menomale che Silvio c'è.
Dem Martin Schulz könnte nun einer ein Lied schreiben, oder fehlt da die Inspiration? Angie Merkel wäre so schnell weg vom Fenster. Vorschlag: "Er kam aus Brüssel weit ..."
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