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Unsre Tage (Andrea Laszlo de Simone)

Das Leben, hat ja einer geschrieben, lebe nicht. Es sind ja nur, könnten wir dazudenken, diese  Tage, einer nach dem anderen, die gehen, vergehen und dann? Davon singt der hier, singt,  wie immer, in ganz einfachen Worten, etwas wie: War es das? Unsere Tage Der Krankheit oder des Schreckens Des Hungers oder des Dursts Oder der Depression Der Hypochondrie oder der Enttäuschung Des Sozialhasses Der Resignation Oder der Religion In jungen Jahren Oder inzwischen auf Rente Aus zu großer Vorsicht Oder zu wenig Aufmerksamkeit In Freiheit Oder in Haft Di missili in guerra Di male d'amore O un colpo di sole Der Kriegsraketen Des Liebeskummers Oder eines Sonnenstichs Ja auch: Himmel im Haus: Cieli chiusi in casa : Anspielung aufs Schmuselied von Gino Paoli oder  von Mina . Ins Haus gesperrte Himmel Und draußen kahle Straßen Keiner weiß Was geschehen wird In kalter wind weht auf unsere Tage Und hinter den Türen Schränke voller Träume Warten, es kehre wieder Unser Leben E dietro le...
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Das Ende (Andrea Laszlo De Simone)

Zwischenspiel: Die Wirklichkeit Ein Film der Gruppe  Madre Deus ? Panorama-Terrasse auf Hügelland mit Musikern.  Spaghetti-Western-Pfiff: Lonesome cowboy? Singt nicht. Der schreit wie ein Wanderprediger im Mittelalter, wie ein Barfüßer, ein Parlafüss , nämlich:  Das Leben ist eine schiefe Ebene und morgen rutscht es weg besteigt unsre Vergangenheit  unser Ende naht  unser Ende naht Unser Ende Pfeifen stirbt. Lied aus.  Interludio: la realtà.  Im barocken Trauerspiel hätten sie das von zwei Skeletten singen lassen. 

Andrea de Laszlo Simone: Vertikale Welt: es geht runter!

Ich lebe Aber ich habe keine Wahl und keinen Grund Kommen ins Trudeln? Was singt der da? Fröstelt’s? Friert’s dich, Marie? „Das  Leben ist kurz und eng ist es auch“? Das sind so Popsongs, wie das wortreichere “Kunst des  Gehenlassens” von Baustelle: gehen aufs Letzte, wie es einmal die Philosophie tat. Wie das Lied  von Baustelle lehrt dieses: Frag nicht, geh! Dazu: Sag es, sprich es aus! Lehrt auch nicht  wirklich, wie der Wüstenprediger, tut eher das, was Philosophen tun: Es drückt aus, was wir alle  wissen, weil es gut ist, das klar auszusprechen, trifft, in den sehr einfachen Worten Andrea de Laszlo  Simones. Vivo Ma non ho scelta né un motivo Ich lebe Aber ich habe keine Wahl und keinen Grund Il mondo è un tipo irrazionale Die Welt ist ein irrationaler Typ Macht, was er will Gibt keine Erklärung Du solltest Die Zeit nutzen, die bleibt Bevor auch das kleinste Ideal. in deinem Herzen aufhört zu brennen. Es zittert schon vor Angst Das weiß ich gut. La v...

Elementar. Leben (Andrea Laszlo de Simone)

Carlo Sini, der Mailänder Philosoph, pflegte über-ehrgeizige Magisterkandidaten  gerne mit dem Hinweis zu beruhigen: Siamo moscerini! „Wir sind kleine Fruchtfliegen!”  Was wir tun und vielleicht sogar hinkriegen, ist ja doch immer unermesslich klein. In  dieselbe Kerbe schlägt auch Andrea Laszlo de Simone und wie er das tut?  einfach. Wir sind Conchiglie : Muscheln. klein und ohne Bedeutung, aber robust.  Der Turiner Musiker spielt in seinen Liedern musikalisch , gern zurück in der Zeit, schreibt jedoch ganz elementare Texte. Vielleicht ist das  aber gerade die Sprache, die wir finden müssten? Und was sagten wir dann zu den  wunderschönen anspielungsreichen Arbeiten von Francesco Bianconi ? Non ti sei fatto male Du hast dir nicht wehgetan Hab es mir ja gedacht Du siehst, es nützt nichts Sich vor dem Wind zu schützen Siamo solo conchiglie Sparse sulla sabbia Wir sind nur Muscheln Verstreut auf dem Sand Nichts wird je wieder sein Wie es bei Meeress...

Elementar: Sparite tutti. Verschwindet alle! (Andrea Laszlo de Simone)

A che scopo Mi dovrei conservare? Mit welchem Ziel Sollte ich mich erhalten? Mi sento viaggiatore Mi sento di passaggio Ich fühl mich als Reisender Ich fühl mich auf der Durchfahrt Schon mal gehört? Ja, aber hier wird das Durchsausegefühl der lieben Welt gegenüber  heftiger, ein wenig zur .. Raserei? Welt soll weg! Und selbst? Zurück ins Ich, das mit dem Du. Stück  für Stück: Elementares: ich, ich ich, du. Liebe. Sparite tutti Vi prego Verschwindet alle! Entschuldigt bitte Aber verschwindet alle Oder keiner wird sich retten Tschuldigung Ich weiß, dass ich übertreibe Meine romantischen Ideen Meine Vergangenheit Ich bin mein Egoismus Ich bin meine Wut Ich bin mein Wesen Ich bin mein Mund Ich bin meine Lippen Und wer sie berührt Und wenn ich du bin La tua voce E il tuo respiro Deine Stimme Und dein Atem Bin ich verliebt Bin ich verliebt Verschwindet Und jetzt nützt es nichts mehr Keine Gründe Rette sich, wer kann, jetzt Oder es rettet sich niemand (3x)

Dante in Bonola. Krieg und Ekel. Baustelle: "Giulia, come stai?"

Wo die U-Bahnhöfe von Mailands Linie 1 plötzlich Traumnamen haben wie  QT8 und Uruguay, da geht es nach Bonola, einem von 1960 bis 1980  entstandenen Viertel von Plattenbauten und so jett, die zur Zeit langsam  auseinanderfallen, wenn keiner aufpasst. Da, noch vor dem ältesten  Mailänder Einkaufszentrum, wo mal der Papst Johannes Paul zu Besuch  war, genau da, haben wir leicht mal eine Gottesvision, wie Herr Dante sie  beschreibt: So viel Licht, mir fehlen die Worte (Par. XXXIII, v.139). Baustelle entsprechend: „Ich mischte Dante und Coca Cola/ In einem Zimmer in Bonola“, Nach Myss Ketas „Sushi und Sashimi/ Parco Forlanini“,  fühlen wir, fehlte das. Und das Licht? Beim Weltuntergang platzten mir die Schläfen Schließlich war Weihnachten, immer dasselbe Zum Glück war das Licht bloß Die Illusion von Gottes identität Ich mischte Dante und Coca Cola In einem Zimmer in Bonola Der totale Ego-Trip Fühlte mich außerordentlich, wie im Delirium, bahnbrechend W...

Ferien, weg. Lanzarote (Baustelle)

15. Juli bis 1. September: In der Stadt bleiben? Erstickst im Straßenstaub, in Asphalthitze, Betongestopf: kein Windhauch! Bist du schon in Ferien? Niemand bleibt in der Stadt. Endlich ans Meer: Sonne, Frische, Luft! Bist du schon in Ferien oder kannst du Deinen Allerweltsklischees widerstehen? Und bist noch in der Stadt? Weg ist er. Aber nicht in Ligurien, wohin man zu Celentanos Zeiten mit dem Zug fuhr. Nicht auf Sardinien: Fähre dazu. Was für Moderne: Lanzarote. Ich hingegen? Rachele Bastreghi singt: Super, ich geh was trinken Mir ist ein Stern explodiert In der Hosentasche für die Gefühle Leer aber fühl ich mich Muss Position beziehen In einer Umlaufbahn von Illusionen Ich möcht ins Meer springen Nur zum Ertrinken Weil du nichts von meinem Herzen weißt Und mein Geist bockt und denkt an dich Und spuckt am laufenden Band blöde Bilder aus Stellt dich mir vor am Strand in Lanzarote Io vorrei poter bestemmiare Per un mondo migliore Ich möchte fluchen können Für eine bessere Wel...